Entstehung des Eisenbahner-Sportverein Mühlacker 1961 e. V. Nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland und dem erblühen der Wirtschaft, dachten die Menschen nach den Entbehrungen der Kriegsjahre, auch wieder an Freizeitvergnügungen. So sind auch in der „Eisenbahnerstadt“ Mühlacker unternehmungslustige, junge Eisenbahner auf den Gedanken gekommen, sich in einer Sportart zu betätigen. Anfang 1960 gab es am Bahnhof Mühlacker eine Gruppe junger Männer aus verschiedenen Berufszweigen, die in Ihrer Freizeit Fußball spielten. Nach verschiedenen erfolgreichen Freundschaftsspielen, gegen die Sportfreunde Mühlacker und den ESV Pforzheim wurde im Jahr 1961 der allgemeine Wunsch nach einem eigenen Verein geäußert, um unter einem eigenen Namen und auch sportversichert spielen zu können. Am 15. September 1961 trafen sich im Bürgerhof in Mühlacker 13 mutige Männer, welche den Eisenbahner-Sportverein Mühlacker zum Leben erweckten. Zur Vereinfachung schloss man sich als die Ortsgruppe Mühlacker dem Eisenbahner-Sportverein Rot-Weiß Stuttgart an. Bei der Gründung waren folgende 13 Männer anwesend: Hans Bäzner, Erich Beller, Hans Buck (Privat), Roland Gerlach, Gerhard Götz, Hans Grimm, Erich Ichters, Walter Korn, Walter Kramer, Dietmar Krause, Heinrich Lutz, Willi Plapp und Werner Vandamme (Privat). Außerdem erklärten weitere 24 Personen Ihre Mitgliedschaft: August Adamitz, Reinhard Benzinger, Wilhelm Binder, Reinhold Blach, Helmut Burger, Bernhard Braun, Leopold Brunner, Hans Christ, Hermann Engler, Gerhard Gropp, Manfred Hannemann, Max Heinel, Hardy Lemke, Adolf Mitschelen, Adolf Neuwirth, Gustav Pfeifer, Martin Porrmann, Walter Rintsch, Reinhard Schabinger, Friedrich Stöhr, Albrecht Straub, Wolfgang Vogt, Albert Wagner und Johann Wick. Als 1. Ortsbevollmächtigter wurde Roland Gerlach gewählt. Vetreter war Willi Plapp1. Kassier Walter Korn. 2. Kassier Erich Beller und Beisitzer waren Hans Grimm, Heinrich Lutz und Erich Ichters. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, es gab kein eigenes Spielfeld und auch war das Geld knapp, ging es doch langsam aufwärts. Der Hauptverein RW Stuttgart stellte einen Satz Trikot zur Verfügung und man konnte endlich in einheitlicher Kleidung spielen. Bei den Sportfreunden Mühlacker durfte man auf deren Sportplatz „Im Letten„ Spiele austragen und nach den Spielen im Clubhaus gemütlich zusammensitzen oder man traf sich im Gasthaus Adler in Dürrmenz, denn Kameradschaft war groß geschrieben. Der 1. Fußballabteilungsleiter war Wilhelm Binder. Eine andere Gruppe beteiligte sich am jährlichen Pokalschießen des Schützenverein Mühlacker mit 2-3 Mannschaften. Sie gründeten am 28. September 1967 die Schützenabteilung des ESV Mühlacker. Noch im gleichen Jahr durften sie den Kohlenkeller unter der Güterabfertigung als Schießhalle ausbauen. Die Schützenabteilung hatte nun auch einen eigenen Raum für ihren Sport. 1. Schießleiter war Erich Stuhr. Mit der Zeit fand sich noch eine Gruppe Tischtennisspieler zusammen, die sich am 19. Januar 1968 als Abteilung dem ESV Mühlacker anschloss. Schon seit 1966 spielte man unter der Leitung von Ulrich Schorpp im Unterrichtsraum des Bahnhofs Mühlacker. Als 1. Abteilungsleiter wurde Manfred Böhmer 1970 gewählt. Die Ortsgruppe Mühlacker nahm ständig an Mitgliedern und Aktivitäten zu was dazu führte, dass man sich vom Hauptverein Eisenbahner- Sportverein Rot-Weiß Stuttgart löste und am 11. September 1970 den Eisenbahner Sportverein Mühlacker e.V. gründete. Die Wahl des 1. Vorsitzenden war mit größeren Schwierigkeiten verbunden, da die vorgeschlagenen Mitglieder aus verschiedenen Gründen eine Kandidatur ablehnten. Nach mehreren Wahldurchgängen wurde Werner Aupperle zum 1. Vorsitzenden des ESV Mühlacker gewählt. Die weiteren Wahlen ergaben folgende Zusammensetzung der Vorstandschaft: Stellv. Vorsitzender: Ulrich Schorpp – Schriftführer: Hubert Diehm – Kassier: Siegfried Rößle – Beisitzer: Hardy Lemke, Klaus Hofsäß und Roland Bender – Kassenprüfer: Hans Sturm und Waldemar Mäusle. Der Mitgliedsbeitrag betrug 18,00 DM für Aktive, 12,00 DM für Passive und für Jugendliche 6,00 DM im Jahr. Am 30. Dezember 1970 ging für den ESV Mühlacker ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Der ESV erhielt als nachträgliches Gründungsgeschenk sein eigenes Sportgelände. Die Deutsche Bundesbahn stellte dem ESV das ehemalige Freizeitgelände „ Unter dem Stöckachwald“, welches vom Bundesbahnsozialwerk bis dahin verwaltet wurde, als Vereinsgelände zur Verfügung. Es wurde ein Überlassungsvertrag ausgehandelt welcher besagt, dass das Freizeitgelände dem ESV Mühlacker zur kostenlosen Nutzung überlassen wird. Dies gab den Mitgliedern des ESV Mut, nötige Umbau- und Renovierungsarbeiten durchzuführen und sich neuen Aufgaben zu stellen, sowie neue Mitglieder für den jungen Verein zu werben. Rückblick auf die Entstehung und Entwicklung des Freizeitgeländes Die Deutsche Reichsbahn erwarb am 26 9. 1933 ein Grundstück unterm Stöckachwald von ca. 45 ar, am 16. 01. 1935 ein Grundstück an gleicher Stelle von ca.15 ar, am 07. 12. 1939 ein Grundstück an gleicher Stelle von ca.23 ar und am 19. 04. 1940 ein Grundstück an gleicher Stelle von ca. 44 ar. Insgesamt umfasste das Grundstück nun ca. 127 ar und sollte zur Ausbildung der Reichsbahnpolizei dienen. Deshalb wurde eine 100 m und 250 m lange Schießanlage erstellt. Als Schießstand wurde ein Gebäude errichtet, das heute als Wohnhaus dient. Geschossen wurde in eine Mulde, die später zum Schwimmbad umgebaut wurde und der Treffer-Anzeigestand dient heute als kühler Getränkekeller. Nach dem 2. Weltkrieg ging das Gelände in den Besitz der Deutschen Bundesbahn über. Da die Besatzungsmächte den Deutschen keinerlei Schießsport erlaubten, stand das Gelände einige Jahre ungenutzt. Ende der 40er Jahre überließ die Deutsche Bundesbahn das Gelände Ihrer Sozialeinrichtung, dem Bundesbahnsozialwerk zur weiteren Nutzung. Man ging daran, aus der Anlage ein Freizeit - und Erholungsanlage zu schaffen. Aus dem Schießstand wurde ein schmuckes Wohnhaus und mit der Zeit wurde die Treffer-Anlage auf der Talseite zugemauert und in der so entstandenen Mulde ein Schwimmbad erstellt. Der Anzeigebunker der großen Schießanlage nutzte man als kühlen Getränkekeller. In der Nähe des Schwimmbades wurden weitere 7 Güterwagen ohne Fahrgestell auf Betonsockel gestellt. 3 Wagen wurden mit je 8 Betten bestückt, 1 Wagen als Dusch- und Waschraum umgebaut, einer als Küche und ein weiterer als Büro eingerichtet. Auf der Terrasse stellte man 2 Wagen neben einander, wobei man die Zwischenwand entfernte, so dass ein gemütlicher Aufenthaltsraum entstand. Ein Wagen wurde als Damen und Herrentoilette eingerichtet. Im Großen und Ganzen kann man die Aufstellung der Güterwagen, trotz Um- und Neubauten noch heute erkennen. Mit der Zeit wurde ein Kleinfeld für Fußball angelegt und neben dem Aufenthaltsraum eine Terrasse, die später überdacht wurde. Mit all den Einrichtungen ist, aus der ehemaligen Schießanlage, eine schöne und gemütliche Sport- und Freizeitanlage entstanden. Nach der Überlassung des Freizeitgeländes am 30. 12. 1970 an den ESV Mühlacker begannen größere, notwendige Um- und Erneuerungsarbeiten. Die Toilettenanlage entsprach nicht mehr den hygienischen Anforderungen, so dass 1974 eine komplett neue und größere Anlage gebaut werden musste. 1981 konnte der ESV günstig ein 20 X 10 m großes Holzhaus für 12 000 DM erwerben, welches in Eigenarbeit ab und auf dem Gelände wieder aufgebaut wurde. Darin wurde eine 10 m Luftgewehr- und Luftpistolenschießanlage eingebaut, sowie ein getrennter Aufenthaltsraum eingerichtet. Der in die Jahre gekommene Küchenwagen wurde 1988 durch einen Neubau hinter dem Aufenthaltsraum ersetzt. Der Wasch - und Duschwagen zeigte auch deutliche Alterserscheinungen und wurde 1992/1993 durch einen größeren, gemauerten Bau ersetzt und gleichzeitig wurde eine gemauerte Flüssiggasanlage, zur zentralen Gasversorgung, errichtet. In dieser Zeit war es vor Allem wichtig, eine funktionierende Vorstandschaft zu haben. Die geschäftlichen Belange wurden von 1970 - 1998 durch Hubert Diehm, als Geschäftsführer/Schriftführer und von 1972 bis 1994 von Gerhard Bürkle, als 1. Vorsitzender geführt. Auch den Nachfolgern, Konrad Nahm als 1. Vorsitzender ab 1994 bis 2003 und dem Geschäftsführer, Peter Sawallisch, ab 1998 bis 2006 ist es zu Verdanken, dass der ESV sich stets weiter entwickelt hat. Gerhard Bürkle verstarb am 19.03.2006 und Konrad Nahm am 24.05.2005. Wir werden Sie immer in guter Erinnerung behalten. Durch die Umwandlung der Deutschen Bundesbahn in die Deutsche Bahn AG am 1. 1. 1994 kamen neue Probleme auf uns zu. Die Dienststellen der Bahn wurden in Mühlacker nach und nach immer weiter abgebaut, was zur Folge hatte, dass es in Mühlacker immer weniger Bahnbedienstete gab und damit keine neue Eisenbahner als Mitglieder geworben werden konnten. Unsere Eisenbahneranzahl ging bedenklich zurück, so dass wir uns der magischen 50 % Grenze näherten. Zur Erläuterung: Es war eine Vorgabe des Verbandes Deutscher Eisenbahner-Sportvereine (VDES) bzw. der Deutschen Bahn AG, dass ein ESV nur unterstützt wird, wenn die Mitgliederzusammensetzung aus über 50 % Eisenbahner besteht. Diese Problematik stand auch immer wieder der Mitgliedergewinnung im Wege. Wir standen vor der Wahl, entweder in Kürze an das Bundeseisenbahnvermögen, das zwischenzeitlich Eigentümer der Anlage war, Pacht zu zahlen oder das Gelände zu kaufen. Eine Pachtzahlung für das gesamte Gelände hätte das Aus für den ESV Mühlacker bedeutet, da eine monatliche Zahlung nicht durch Mitgliedsbeiträge oder sonstige Einnahmen abgedeckt hätte werden können. Ebenso hätte eine Erhöhung des Mitgliedsbeitrages zu vermehrten Austritten geführt und somit den Fortbestand des ESV Mühlacker ebenfalls gefährdet. Es wurde eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen in der der Vorstand die Sachlage darstellte und einen Kauf als einzige Lösung vorschlug. Erfreulicherweise waren die anwesenden Mitglieder einstimmig für den Kauf. Der Vorstand konnte nun in konkrete Kaufverhandlungen mit dem Bundeseisenbahnvermögen treten. Es wurde nach schwierigen Verhandlungen ein für den ESV erschwinglicher Preis ausgehandelt, so dass die Vorstände Nahm, Sawallisch und  Gebauer am 21. 12. 1999 in Stuttgart vor dem Notar Theodor Schmid den Kaufvertrag unterzeichnen konnten. Der Kauf war jedoch nur durch großzügige Spenden und günstige Darlehen von Mitgliedern, der Stadt Mühlacker, der Gemeinde Ötisheim, dem Landratsamt Enzkreis und dem WLSB möglich. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an Alle die dazu beigetragen haben. Und im Jahr 2009, nur 10 Jahre später, konnte der Kassier die Tilgung des letzten Darlehens für den Kauf verkünden. Als Eigentümer waren wir zwar nun von Pachtzahlungen und sonstigen Auflagen des VDES befreit, mussten und müssen aber seither der großen Verantwortung als Eigentümer eines Sport- und Freizeitgeländes mit angeschlossenem Wohnhaus gerecht werden. So musste 2006 das Schwimmbecken, wegen Wasserverlust, einer Grundsanierung unterworfen werden und ab Herbst 2007 neue Darlehen für die Renovierung des Wohnhauses aufgenommen werden. Der seitherige Mieter war ausgezogen und um eine Weitervermietung zu gewährleisten, war eine grundlegende Modernisierung der Heizungs-, Stromanlage, Wärmedämmung und Ausstattung unbedingt nötig. Diese Umbau- und Renovierungsarbeiten wurden im Frühjahr 2008 vollendet. Als letzte große Umbaumaßnahme wurde 2011 die Verglasung der Terrasse fertig gestellt und das WC neu isoliert und mit Holz verkleidet. Es warten noch der neue Anstrich der Schützenhalle und, und, und. Beim ESV gibt es immer was zu tun und wir sind angewiesen auf ehrenamtliche Mithilfe bei Arbeiten auf dem Gelände, sowie Mithilfe an unseren Vereinsfesten 1. Mai und Sommerfest oder Personen die Verantwortung übernehmen. Ebenso suchen wir immer wieder neue Mitglieder, die sich mit den Idealen des ESV Mühlacker identifizieren können. Aber wir wollen und können uns nicht als Konkurrenz zu anderen Sportvereinen sehen. Dazu haben wir nicht die Möglichkeiten. Wir sind eine Alternative zu bestehenden Vereinen. Wir bieten vor allem Schichtarbeitern und Sporttreibenden, die nicht immer zu festen Terminen Ihren Sport betreiben wollen oder können, die Möglichkeit sich sportlich zu betätigen. Mitgliedern die Möglichkeit Abseits von Trubel, Erholung und Ruhe auf unserer Anlage mit Schwimmbad zu finden. Etwas für Ihre Gesundheit zu tun und vor Allem eine sehr gute Kameradschaft und Solidarität in den einzelnen Abteilungen, die nicht nur bei gemeinsamen Treffen oder Ausflügen gepflegt wird.
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